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  "Wenn meine Mutter Eier hätte, wäre sie mein Vater."
Marc Rosset





Adventskalender 2004
 
Kapitel 1

Es war einmal vor vielen Jahren in einem weit entfernten Land der Graf Jacek Mörtel, der friedlich sein Volk regierte. Graf Mörtel war außerordentlich beliebt bei seinen Untertanen, denn er herrschte mit Güte und Verstand. Wie in jedem Jahr veranstaltete er auch in jenem einen vorweihnachtlichen Ball an seinem Hofe.

Es wurde ein rauschendes Fest in blau und weiss, den Farben des Grafen. Wie gewohnt verzauberte der Minnesänger Martin, der Barde am Hof Graf Mörtels, mit seiner Engelsstimme die Gäste. Das Bier floss in Strömen und alle waren sie gekommen: Der edle Ritter Honni mit dem großen Schwert (ein Zweihänder), der treue Knappe Jimi, der jede Nacht auf Kohle schlief, und auch der Waffenschmied Schmiddi, von dem man sagte, er könne das härteste Metall dieser Zeit schmieden.

Nur des Grafen Haus- und Hofmagier Tim bekam in jenem Jahr keine Einladung, weil er beim letzten Mal - leicht angeheitert - anfing, wehrlose Gäste aus Langeweile in Spatzen und kleine Eselchen zu verwandeln.

Doch ihn schien niemand zu vermissen. Dann schon eher den Waldläufer Thomas. Aber er würde sicher später erscheinen. Man munkelte, er sei noch unterwegs bei der Jagd nach einem Drachen. Zusammen mit seinem Freund Wilmi, dem Barbaren, von dem es hieß, der Verzehr von Geißbockblut verleihe ihm für kurze Zeit unglaubliche Kraft.

Derweil lauschten die Gäste den Heldentaten des edelmütigen Prinz Focke, dessen filigrane Fechtkunst selbst die Hofgarde des Grafen alt aussehen ließ. Und ging es einem Gast mal nicht so gut, so half bestimmt ein Trunk des Hof-Druiden Otze. Dieser war begabt auf dem Gebiet der Heiltränke und ließ keine Giftstoffe an sich heran.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner der Gäste, was in wenigen Augenblicken auf sie zukommen sollte und dass ihr geliebtes Weihnachtsfest in allerhöchster Gefahr war.